Protagonist:innen

  • Kweku Mawuli Adoboli

    In Ghana geboren, mit 4 Jahren nach Israel umgezogen, danach nach Syrien. Ab 11 Jahren Internat in Ackworth (GB), dann Universität Nottingham. Zuerst Stagiaire bei der UBS, danach drei Jahre in diversen Funktionen. Ab 2006 Trader am Delta One Desk. 2011 verliert sein Desk 2,3 Milliarden US Dollar. Adoboli übernimmt in einem internen Mail zum Schutze seiner Kollegen die alleinige Verantwortung. Die Bank lässt ihn verhaften. November 2012 wird er als einziger verurteilt und verbringt dreieinhalb Jahre im Gefängnis. 2018 wird er nach Ghana ausgeschafft.

  • Oswald Grübel (angefragt)

    Ehemaliger CEO der UBS. Als Reaktion auf den Milliardenverlust tritt er 2011 umgehend zurück. Er ist überzeugt, dass Adobolis Verurteilung und Ausschaffung gerechtfertigt waren. Er verkörpert gewissermassen das System und verteidigt es öffentlich. In kürzlich publizierten Interviews bekräftigt Grübel immer noch die Einzeltäter-Theorie. Betreibt ein luxuriöses Golf-Resort in Marbella, Spanien.

  • Afua Hirsch

    Journalistin, Autorin und ehemalige Anwältin. Sie sorgte 2017 mit ihrem Bestseller «Brit(ish): On Race, Identity and Belonging» in Grossbritannien für grosses Aufsehen. Sie hat sich 2018 aktiv und öffentlich zusammen mit der schwarzen Community gegen die Ausschaffung von Adoboli eingesetzt. Als Reporterin für den Guardian hat sie 2012 eines der ersten Interviews mit John Adoboli, Kwekus Vater, gemacht. Sie arbeitet zurzeit an der Entwicklung einer fiktionalen Serie für Fremantle (GB) zur Geschichte von Kweku Adoboli.

  • Kelly Chu

    Ehemalige Mitarbeiterin der UBS London. Sie ist die einzige frühere Arbeitskollegin von Adoboli, die bereit ist, vor der Kamera zu sprechen. In der Branche gilt: Wer sich öffentlich gegen die eigene Finanzinstitution äussert, findet nie wieder eine Stelle. Kelly Chu hat vor zwei Jahren ihre Bankkarriere beendet und wagt es deshalb, frei zu sprechen. Mit zwei weiteren früheren Kollegen Adobolis am ETF-Desk haben wir persönlich gesprochen. Ihre Aussagen waren für uns wichtig als Hintergrundinformation für eine korrekte Darstellung und Einordnung der Vorgänge. Da sie jedoch beide noch als Trader bei anderen Finanzinstituten arbeiten, sind sie unter keinen Umständen bereit, öffentlich Stellung zu nehmen.

  • Roland & Pippa Verhaaf

    Alte Freund:innen Adobolis aus der Studienzeit. Bei ihnen, in der Nähe von Edinburgh, hat Kweku Adoboli nach dem Gefängnisaufenthalt die letzten drei Jahre bis zu seiner Ausschaffung gelebt. Adoboli ist der Pate von einem ihrer Buben. Gemeinsam mit weiteren Freund:innen und Politiker:innen aus allen Lagern, kämpften die Verhaafs damals mit einer grossen Internetkampagne (#KeepKweku) gegen Adobolis Ausschaffung nach Ghana.

  • Sebastian Borger

    Autor von: «Verzockt – Kweku Adoboli und die UBS». Als freier Wirtschaftskorrespondent, unter anderem für den Spiegel, hat Sebastian Borger den Fall Adoboli damals über Jahre begleitet und in einem Buch analysiert. Borger setzt ein grosses Fragezeichen hinter die These von Adobolis Alleinschuld.

  • Jamie

    Freund Adobolis aus der Studienzeit. Hat ihn während der letzten Jahre unterstützt und kämpfte ebenfalls mit ihm gegen seine Ausschaffung. War massgeblich daran beteiligt, Adobolis Social-Media-Konten gegen die Ausschlachtung durch die Presse zu schützen. Arbeitet in L.A. bei Netflix.

  • Akeem Julien

    Ehemaliger Türsteher und Gefängnisinsasse. Adoboli verbüsste einen Teil seiner Strafe in einer Anstalt für Schwerverbrecher. Akeem, ein Bär von einem Mann, gewährte ihm dabei Schutz vor Übergriffen. Dafür lehrte ihn Adoboli das «Currency Trading». Heute ernährt Akeem seit 9 Jahren seine Frau und seine drei Kinder mit Erträgen aus dem Devisenhandel.

  • John Adoboli

    Kweku Adobolis Vater. John hat den Prozess Tag für Tag im Gerichtssaal mitverfolgt. Ursprünglich Bauer, dann langjähriger UNO-Mitarbeiter. Inzwischen bewirtschaftet er gemeinsam mit seinem Sohn Kweku die heimische Mango-Farm in Accra, Ghana.